Saraswati Sunar ist die erste Stipendiatin der Dr. Elke Mascher ASHA Foundation. Ich durfte sie im Jahr 2009 kennenlernen. Sie ist die Erstgeborene ihrer Eltern. Der Vater arbeitete in Indien, um Geld für die Familie zu verdienen. Während die Mutter erneut schwanger war, „verscholl“ der Vater in Indien. Bis heute weiß niemand, was mit ihm geschehen ist. So war Saraswatis Mutter namens Muni als Analphabetin gezwungen durch Gelegenheitsarbeiten den Lebensunterhalt zu verdienen. 2010 verstarb ihre jüngere Schwester plötzlich an Nierenversagen. Muni zögerte keinen Moment deren beide Kinder bei sich aufzunehmen. Der Vater zeigte kein Interesse sich um diese zu kümmern.
Saraswati war ein aufgewecktes, sehr temperamentvolles Mädchen, dem eindeutig der Schulbesuch fehlte. An Derartiges war bei der finanziellen Situation der Familie bisher nicht zu denken. So beschloss ich, zusammen mit Freunden die Familie finanziell zu unterstützen und die Kinder in die Schule zu schicken. Von Anfang an war Saraswati eine sehr interessierte Schülerin. Sie konnte zweimal eine Klasse überspringen und die 10. Klasse mit sehr guten Noten abschließen. Während jedem meiner Aufenthalte in Chaurjahari besuchte mich Saraswati im Hospital und äußerte den Wunsch, Krankenschwester zu werden. Sie schaffte die anspruchsvolle Aufnahmeprüfung ins „Nursing College“ in Nepalgunj auf Anhieb. Ihre Ausbildung ist jetzt abgeschlossen. Saraswati bereitet sich gerade in Kathmandu auf die sogenannte „Licence Prüfung" vor, die sie berechtigt, als Krankenschwester zu arbeiten. Nach dieser Prüfung wird sie im Hospital in Chaurjahari tätig sein. Sie liebt ihren Beruf und freut sich darauf, diesen bald ausüben zu können. Finanziell ist sie dann in der Lage, auf eigenen Füßen zu stehen.
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